Der Kunstpalast

Bürgermuseum



Als Kunstmuseum der Stadt blickt der Kunstpalast auf eine vielseitige, über 300-jährige Tradition zurück. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wird in Düsseldorf der Verein zur Errichtung einer Gemäldegalerie gegründet. Seine Mitglieder – Bürger, Unternehmer und Künstler – erklären eine städtische Galerie zur „eigentlichen Lebensfrage Düsseldorfs“. Der Erfolg der Initiative zeigt sich 50 Jahre später: 1913 wird das Kunstmuseum Realität. Der erste Direktor Karl Koetschau setzt sich zum Ziel, möglichst vielen Menschen Kunst näherzubringen. Der Kunstpalast versteht sich aus seiner Geschichte heraus als Bürgermuseum, das alle Düsseldorfer und Besuchende seiner Stadt anspricht und sie willkommen heißt.
Der Kunstpalast
Kunstpalast, Mai 2019, Foto: Anne Orthen
Kunstpalast, Mai 2019, Foto: Anne Orthen

Gute Zusammenarbeit


Düsseldorfs lebendige Kunstszene lebt von der Kunstakademie. Die Gründung des Museums 1913 geht auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Akademie und den kunstinteressierten Bürgern der Stadt zurück. Die Bestände setzen sich aus der Graphischen Sammlung und Teilen der 1709 begründeten Gemäldegalerie des Kurfürsten Jan Wellem zusammen. Seit 1932 befindet sich auch die Sammlung der Akademie im Ehrenhof. Neben der Kunstakademie sind der Museumsverein und der Künstler-Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen beteiligt, als 1998 gemeinsam mit der E.ON AG die Stiftung Museum Kunstpalast gegründet wird. Ziel der Stiftungseinrichtung: Das Kunstmuseum, den Kunstpalast und den Robert-Schumann-Saal zu einer Einheit zusammenführen. Zum Jahresende 2017 stellte E.ON sein dauerhaftes finanzielles Engagement ein und schied aus den Gremien aus. Als Erweiterung ist seit Januar 2020 auch das NRW-Forum Teil des Kunstpalastes.

Kunstpalast, Mai 2019, Foto: Anne Orthen
Kunstpalast, Mai 2019, Foto: Anne Orthen

Der Palast


Der 1900 gegründete Düsseldorfer Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen finanzierte die Errichtung des Kunstpalastes im Ehrenhof, der 1902 im Rahmen der Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung eröffnet wurde. Zusammen mit dem heutigen NRW-Forum, der Tonhalle und den Rheinterrassen wurde der Gebäudekomplex 1926 von Wilhelm Kreis für die Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) neugestaltet. 1928 zog das Kunstmuseum zusammen mit der Sammlung des aufgelösten Düsseldorfer Kunstgewerbemuseums in den Kunstpalast ein. Nach einer grundlegenden Sanierung durch Oswald Mathias Ungers wurde das Haus 2001 wiedereröffnet. Als einer der schönsten Orte der Rheinmetropole ist der Ehrenhof Anziehungspunkt für viele Düsseldorfer. Der vom Stadtrat im Sommer 2020 bewilligte Umbau des Kunstpalastes ermöglicht unter anderem eine stärkere Einbeziehung dieses Hofes durch ein Café im Torbogen. Die vom Büro Sieber Architekten durchgeführten Maßnahmen schaffen zudem einen durchgehenden Ausstellungsparcours auf zwei Etagen. Seit November 2023 wird dem Publikum die umfassende Neupräsentation der Sammlung auf 5000m² präsentiert.

Rubens, Peter Paul,Venus und Adonis, Um 1610
Rubens, Peter Paul,Venus und Adonis, Um 1610

Sammlung der Vielfalt


Von Rubens über Richter bis zu Rasierapparaten. So weit wie in kaum einem anderen Haus in Deutschland reicht das Spektrum unserer über 130.000 Objekte umfassenden Sammlung. Der Kunstpalast vereint fast alle künstlerischen Gattungen und eine Vielzahl von Epochen. Der Besucher kann sich mitnehmen lassen auf eine Reise durch die internationale Kunstgeschichte, angefangen bei Gemälden, Skulpturen und Graphik aus Mittelalter und Neuzeit über Klassiker der Moderne hin zu Gegenwartskunst. Angewandte Kunst und Design sowie die einzigartige Glassammlung erweitern das Spektrum der Sammlung. Positionen von Künstlern aller Kontinente mit Schwerpunkten in der japanischen und islamischen Kunst bieten eine Vielfalt, die ihrer Gleichen sucht.