Ankauf eines Hauptwerkes von Marianne von Werefkin

Bedeutender Zuwachs für die Sammlung Kunstpalast


Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung: Der Freundeskreis des Kunstpalastes erwirbt mit dem Gemälde Mondnacht (1909/10) ein Hauptwerk der expressionistischen Künstlerin Marianne von Werefkin. Es wird dem Kunstpalast – wie alle vom Förderverein angekauften Arbeiten – als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt und ist ab sofort im Sammlungsrundgang des Hauses zu sehen. Finanziert wurde die Neuerwerbung durch eine vom Freundesverein im Frühjahr 2022 organisierte Benefizauktion, bei der Werke von 25 renommierten Künstler*innen wie Tony Cragg, Andreas Gursky, Thomas Schütte und Katharina Sieverding versteigert worden waren.

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Über 640.000 Euro hatte der Freundeskreis bei der erfolgreichen Auktion eingenommen, 50 Prozent des Erlöses gingen an die beteiligten Künstler*innen. Mit dem verbleibenden Gewinn und dem Ziel, ein Schlüsselwerk Werefkins für die Sammlung zu erwerben, konnte der Ankaufsetat entscheidend aufgestockt und Verhandlungen mit einer privaten Sammlung in Frankreich erfolgreich abgeschlossen werden.

„Mit dem Erwerb eines musealen Werkes dieser großartigen Malerin des Blauen Reiters schließt sich eine Lücke in unseren Beständen“, freut sich Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast und Mitglied im Vorstand des Fördervereins. „Für dieses herausragende Engagement vom Freundeskreis des Museums bin ich ausgesprochen dankbar. Das ist ein bedeutendes Signal und Rückhalt für den Kunstpalast.“
„Ich bin sehr froh, dass wir als Förderverein so ein herausragendes Werk von Marianne von Werefkin erwerben konnten“, erklärt auch Gil Bronner, Vorstandsvorsitzender des Freunde Museum Kunstpalst e.V. „Ich danke allen Künstlerinnen und Künstlern, die dies durch ihre Beteiligung an der damaligen Benefizauktion ermöglicht haben.“

Ein Werk von außergewöhnlicher Ausdruckskraft

Mondnacht entstand während eines mehrmonatigen Aufenthalts der Künstlerin in Litauen zwischen Oktober 1909 und April 1910. Die Künstlerin verlieh der Winterlandschaft durch das Mondlicht und die starken Schlagschatten eine geheimnisvolle Atmosphäre. Das Spiel mit Gegensätzen bestimmt das Bild: Obwohl es Nacht ist, scheint es hell zu sein, und neben das kalte Blau des Schnees setzte Werefkin warme rote Flächen.

Kathrin DuBois, Leiterin der Sammlung Malerei bis 1900 äußert sich höchst erfreut über den Neuzugang: „Das Werk Mondnacht zeigt eindrucksvoll den besonderen Umgang mit Farbe und Licht, mit dem Marianne von Werefkin eine eigene expressionistische Bildsprache entwickelte. Endlich ist mit diesem Gemälde eine Künstlerin des Expressionismus im Kunstpalast vertreten!“
Das Gemälde wurde mit Tempera und Mischtechnik auf Papier gearbeitet und – wie bei Werefkin typisch – auf eine Hartfaserplatte montiert. Der Erhaltungszustand ist für diese Technik hervorragend, wie zwei restauratorische Gutachten (Wiesbaden 2020 / Düsseldorf 2023) bestätigen.

Die Zuschreibung wurde frühzeitig durch Dr. Bernd Fäthke, den führenden Experten zur Künstlerin, bestätigt. In seinem für den Verein der Freunde anlässlich des geplanten Ankaufs erstellten Gutachten hebt der Werefkin-Kenner und Leiter der Sammlung Klassische Moderne am Museum Wiesbaden Dr. Roman Zieglgänsberger hervor, dass das Bild „kunsthistorisch und dokumentarisch hervorragend belegt“ sei. Unter anderem wurde es in der Sturm-Ausstellung 1914 in Berlin gezeigt und in Otto Fischers Das neue Bild von 1912 reproduziert. In den letzten Jahren war es in Ausstellungen im Lenbachhaus München und dem Museum Wiesbaden zu sehen.

Ein starkes Signal

Mit der Mondnacht erhält die Sammlung des Kunstpalastes nicht nur ein museales Spitzenwerk, sondern auch ein bedeutendes Zeichen für die steigende Sichtbarkeit von Künstlerinnen der klassischen Moderne. Marianne von Werefkin (1860–1938), Mitbegründerin der Neuen Künstlervereinigung München und wichtige Vertreterin des Blauen Reiters, wurde lange hinter ihren männlichen Kollegen zurückgestellt – zu Unrecht, wie aktuelle Ausstellungen und Publikationen sowie das wachsende Marktinteresse eindrucksvoll zeigen. Mit dem Erwerb des Gemäldes eröffnet sich eine außergewöhnliche Gelegenheit für den Kunstpalast, diese große Künstlerin dauerhaft zu würdigen.

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