Künstlerinnen in Düsseldorf 1819–1919
Frauen blieb über weite Teile des 19. Jahrhunderts der Zugang zur Düsseldorfer Kunstakademie verwehrt. Der gute Ruf der „Kunststadt“ zog dennoch Studentinnen aus dem In- und Ausland an. Bis sich 1919 die Institution schrittweise für Frauen öffnete, lebten und arbeiteten rund 500 Künstlerinnen in Düsseldorf.

Luise Henriette von Martens, Junge Dame, ca. 1850–1860
Eine Liste der zwischen 1819 und 1919 in Düsseldorf tätigen Künstlerinnen ist hier abrufbar.
In Vorbereitung auf die Ausstellung „Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter“ (25.9.2025 – 1.2.2026) wurde 2021 ein Forschungsprojekt über Künstlerinnen, die zwischen 1819 und 1919 in Düsseldorf tätig waren, begonnen.
1819 wurde die Kunstakademie Düsseldorf durch den Staat Preußen wiederbegründet. Schnell stieg sie zu einer international beachteten Ausbildungsstätte auf. Während der erste Direktor, Peter Cornelius, der Zulassung von Schülerinnen zu Studium offen gegenüberstand, schrieb sein Nachfolger Wilhelm Schadow rückblickend: „Außer einigen schlechten Malern fand ich noch schlechtere Malerinnen in der Akademie vor, die ich von nun an vom Unterricht ausschloss“. Das Renommee Düsseldorfs als „Kunststadt“ zog dennoch Studentinnen aus dem In- und Ausland an, die kostspieligen Privatunterricht bei den Professoren nahmen. Dieses Ansehen sank ab den 1870er-Jahren. Zum einen nahm die Beliebtheit der als „düsseldorfisch“ wahrgenommenen Art der Malerei ab. Zum anderen gab es gerade für Frauen bessere Ausbildungsorte. So wurden in Berlin (1867), München (1884) oder Karlsruhe (1885) allmählich akademieähnliche Damenschulen gegründet. Dem ungeachtet stieg die Zahl der Künstlerinnen auch in Düsseldorf weiter an, da insgesamt immer mehr Frauen berufstätig wurden. Die Kunst bot ihnen ein gesellschaftlich anerkanntes Berufsfeld. Eine attraktive institutionelle Ausbildung eröffnete sich künstlerisch talentierten Frauen in Düsseldorf, als 1904 unter Peter Behrens die Kunstgewerbeschule für sie geöffnet wurde. Rund 170 Schülerinnen lassen sich allein bis 1913 nachweisen. Mit der Schließung der Kunstgewerbeschule 1919 wurde eine „Frauenkunstschule“ gegründet und diese schrittweise in die Kunstakademie integriert. Erst um 1923 allerdings besuchten Frauen und Männer dort grundsätzlich dieselben Klassen.
In Vorbereitung auf die Ausstellung „Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter“ (25.9.2025 – 1.2.2026) wurde 2021 ein Forschungsprojekt über Künstlerinnen, die zwischen 1819 und 1919 in Düsseldorf tätig waren, begonnen.
1819 wurde die Kunstakademie Düsseldorf durch den Staat Preußen wiederbegründet. Schnell stieg sie zu einer international beachteten Ausbildungsstätte auf. Während der erste Direktor, Peter Cornelius, der Zulassung von Schülerinnen zu Studium offen gegenüberstand, schrieb sein Nachfolger Wilhelm Schadow rückblickend: „Außer einigen schlechten Malern fand ich noch schlechtere Malerinnen in der Akademie vor, die ich von nun an vom Unterricht ausschloss“. Das Renommee Düsseldorfs als „Kunststadt“ zog dennoch Studentinnen aus dem In- und Ausland an, die kostspieligen Privatunterricht bei den Professoren nahmen. Dieses Ansehen sank ab den 1870er-Jahren. Zum einen nahm die Beliebtheit der als „düsseldorfisch“ wahrgenommenen Art der Malerei ab. Zum anderen gab es gerade für Frauen bessere Ausbildungsorte. So wurden in Berlin (1867), München (1884) oder Karlsruhe (1885) allmählich akademieähnliche Damenschulen gegründet. Dem ungeachtet stieg die Zahl der Künstlerinnen auch in Düsseldorf weiter an, da insgesamt immer mehr Frauen berufstätig wurden. Die Kunst bot ihnen ein gesellschaftlich anerkanntes Berufsfeld. Eine attraktive institutionelle Ausbildung eröffnete sich künstlerisch talentierten Frauen in Düsseldorf, als 1904 unter Peter Behrens die Kunstgewerbeschule für sie geöffnet wurde. Rund 170 Schülerinnen lassen sich allein bis 1913 nachweisen. Mit der Schließung der Kunstgewerbeschule 1919 wurde eine „Frauenkunstschule“ gegründet und diese schrittweise in die Kunstakademie integriert. Erst um 1923 allerdings besuchten Frauen und Männer dort grundsätzlich dieselben Klassen.

Emilie Preyer, Stillleben mit Trauben, Reineclauden, Pfirsich und Haselnüssen, ohne Jahr
Im Fokus der Recherchen standen neben den Ausbildungsbedingungen der Künstlerinnen ihre Präsenz in der Stadt, ihr künstlerisches Schaffen und ihre Karrierestrategien. Im Zuge des Projekts konnten zahlreiche Quellen erschlossen werden. Es wurden historische Adressbücher, Zeitungen und Ausstellungskataloge ausgewertet, Material in Archiven und Nachlässen gesichtet. Neben zahlreichen Namen und Werken, konnte ihm Rahmen des Projektes die Beteiligung von Künstlerinnen an Ausstellungen und ihre Vernetzung in Künstlerinnenvereinigungen recherchiert werden. Das Forschungsprojekt wurde durch ein Forschungsvolontariat des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Ergebnisse des Projekts sind dokumentiert in:
Kathrin DuBois (Hrsg.), Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter, Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf 2025.
Ateneum Art Museum / Finnish National Gallery, Helsinki (Hrsg.), Crossing Borders. Travelling Women Artists in the 1800s, Ausst.-Kat. Ateneum Art Museum, Helsinki 2025.
Sowie in der oben verlinkten Liste.
Rechercheanfragen können an Kathrin DuBois, Leiterin der Abteilung „Malerei bis 1900“, gerichtet werden: kathrin.dubois@kunstpalast.de.
Werke von Künstlerinnen des Projekts in unserer digitalen Sammlung entdecken
Ergebnisse des Projekts sind dokumentiert in:
Kathrin DuBois (Hrsg.), Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter, Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf 2025.
Ateneum Art Museum / Finnish National Gallery, Helsinki (Hrsg.), Crossing Borders. Travelling Women Artists in the 1800s, Ausst.-Kat. Ateneum Art Museum, Helsinki 2025.
Sowie in der oben verlinkten Liste.
Rechercheanfragen können an Kathrin DuBois, Leiterin der Abteilung „Malerei bis 1900“, gerichtet werden: kathrin.dubois@kunstpalast.de.
Werke von Künstlerinnen des Projekts in unserer digitalen Sammlung entdecken

Elisabeth Jerichau-Baumann, Italienerin, 1845–48
Ab den 1840er-Jahren zog der gute Ruf der Düsseldorfer Kunstakademie zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland an, darunter besonders viele aus Nordeuropa. Die Ausbildung in Düsseldorf wurde in diesen Ländern hochgeschätzt und prägte die eigene Kunstgeschichte mit. Auch viele Frauen, darunter u.a. Mathilde Dietrichson (Norwegen), Sophie Ribbing (Schweden) und Fanny Churberg (Finnland) kamen in die Stadt. Manche von ihnen waren in ihren Heimatländern Pionierinnen. So zählt Victoria Åberg aus Finnland zu den ersten professionellen Malerinnen ihres Landes.
Dieser Themenbereich wurde in enger Kooperation mit dem Ateneum Art Museum / Finnische Nationalgalerie in Helsinki erforscht. Dort entstand die Ausstellung „Crossing Borders. Travelling Women Artists in the 1800s“ (07.03.–24.08.2025) über nordeuropäische, baltische und polnische Künstlerinnen, die im 19. Jahrhundert in Deutschland studierten. Der Austausch wurde unter anderem bei zwei internationalen Symposien in Helsinki intensiviert („Crossing Borders, Making Links“, September 2023, „Crossing Boarders – Travelling Women Artists in the 1800s“, März 2025).
Anlässlich der Eröffnung gaben die beiden Kuratorinnen Anne-Maria Pennonen (Helsinki) und Kathrin DuBois (Düsseldorf) ein Interview zum gemeinsamen Projekt (Englisch).
Bildnachweise
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