Tod und Teufel
Faszination des Horrors
14. September 2023 – 21. Januar 2024
Nichts für Zartbesaitete ist die große Herbstausstellung am Düsseldorfer Kunstpalast: Hier verbreiten Tod und Teufel Angst und Schrecken. Dem Unbehagen, das einige der Ausstellungsstücke auszulösen vermögen, steht jedoch eine lustvolle Faszination, manchmal gar ein humorvoller Zugang gegenüber. Das häufig als seicht abgewertete Genre des Horrors wird in dieser Schau reevaluiert, die historischen Ursprünge ebenso beleuchtet, wie der zeitgenössische Gebrauch seiner Symbole in Mode, Musik, Film und bildender Kunst.
Pressetext
Download PressetextBitte beachten Sie: Die Verwendung des Bildmaterials ist nur kostenfrei in Verbindung mit aktueller journalistischer Berichterstattung zu den relevanten Ausstellungen und Veranstaltungen gestattet, sofern das Copyright genannt wird. Zuschneiden der Illustrationen ist nicht gestattet.
Horror und Grauen beschäftigen die Menschheit seit eh und je. Erstmals geht mit Tod und Teufel eine epochen- und spartenübergreifende Ausstellung dieser ungebrochenen Anziehungskraft nach. Das Spektrum der gezeigten 120 Werke reicht von klassischer Malerei und Skulptur bis zu aufwendigen Installationen.
Ein Prolog zu Beginn der Präsentation veranschaulicht, wie die Kunst- und Kulturgeschichte von Tod und Schrecken geprägt ist. Dabei spannt sich der Bogen von den fantastischen Dämonen der Renaissance, die sündiges Verhalten anmahnen, über die Landschaften der Romantik, die von Ruinen und Schatten durchdrungen sind, bis hin zu den spannungsgeladenen Figuren, die in frühen Horrorfilmen des 20. Jahrhunderts lauern. Als Teil eines „kannibalischen“ Genres, das seine eigenen Symbole, Charaktere und Themen immer wieder neu aufgreift, dienen diese historischen Beispiele zur Kontextualisierung der zeitgenössischen Interpretationen des Grauens.
Im Hauptteil der Schau bringt die Ausstellung Werke aus den letzten zwei Jahrzehnten zusammen und lässt vielfältige Adaptionen von Strategien und Protagonisten des Horrors erkennen. Wie keine andere Subkultur war ab dem späten 20. Jahrhundert die Goth-Szene für einen ästhetischen Kanon prägend. Aufgegriffen von Designer*innen wie Rei Kawakubo, Rick Owens oder Viktor & Rolf fanden Facetten der Goth-Mode zunächst Eingang in die High Fashion, um später fast zum Mainstream zu werden. Musikgenres des Metal und Rock, die am engsten thematisch und symbolisch mit Tod und Teufel verbunden sind, haben sich auf globaler Ebene weiterentwickelt und neue politische Kontexte und musikalische Einflüsse integriert. Auch im Horrorfilm ist die Auflösung der Grenzen spürbar – in Bezug auf Genres ebenso, wie hinsichtlich der Frage, wo die wahre Quelle des Horrors liegt und wer eigentlich gut und wer böse ist.
In der bildenden Kunst schließlich beschäftigen die Themen Tod, Unheil, groteske Körper und grenzüberschreitende Mischwesen zeitgenössische Künstler*innen weiterhin. Sie bedienen sich eines breiten und widersprüchlichen Spektrums an Ansätzen und ihre Werke können von Angst über Ekel bis hin zu Humor und Romantik unterschiedlichste Emotionen und Assoziationen bei den Betrachtenden hervorrufen.
Die Ausstellung im Kunstpalast vereint Exponate aus Mode, Kunst, Musik und Film. Präsentiert werden Arbeiten von so verschiedenen Künstler*innen wie Rei Kawakubo, den Chapman Brothers, Billie Eilish, Lars von Trier, Berlinde de Bruyckere, Mary Sibande und vielen anderen. Death Metal und die blutgefüllten Turnschuhe von MSCHF treffen auf Beiträge von Andres Serrano und Eliza Douglas. Gemeinsam ist diesen Werken ein kanonisierter Regelbruch, der die Grenzen der Gesellschaft überschreitet, unter die Haut geht und die Fantasie beflügelt.
Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Mey & Edlich
Bitte beachten Sie: Die Verwendung des Bildmaterials ist nur kostenfrei in Verbindung mit aktueller journalistischer Berichterstattung zu den relevanten Ausstellungen und Veranstaltungen gestattet, sofern das Copyright genannt wird. Zuschneiden der Illustrationen ist nicht gestattet.
Pressebilder
Dmitry Smirnov, Zombie Boy (Rick Genest), 2011, Fotografie© Dmitry Smirnov
Eliza Douglas, ohne Titel, Öl auf Leinwand, 210 x 160 cm, 2023, Kunstpalast, © Eliza Douglas, Foto: Marc Domage
Peter Beste, King ov Hell of Gorgoroth, Bergen, ca. 2002, aus der Serie „True Norwegian Black Metal“ © Peter Beste
Friedrich Wilhelm von Schadow und Schüler, Purgatorium – Paradies – Hölle (Triptychon „Das Jüngste Gericht“), 1848–1852, Hölle (von Schülerhand vollendet), Kunstpalast, Dauerleihgabe des Landes Nordrhein-Westfalen (Justizverwaltung), Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: © Kunstpalast – Horst Kolberg
Albrecht Dürer, Ritter, Tod und Teufel, Kupferstich, 24,6 x 19 cm, 1513, Kunstpalast, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW), Foto: © Kunstpalast- LVR-ZMB – Annette Hiller
Erasmus Schröter, Contest 54, Fotografie, 150 x 120 x 4 cm (gerahmt), 2017, Privatsammlung, © Erasmus Schröter
Fantich & Young, Apex Predator, Alpha Tote bag, Knochen, Haar Zähne, Darwinian Voodoo Collection, 2014, © Fantich & Young
King Cobra (originally documented as Doreen Lynette Garner) Red Rack of Those Ravaged and Unconsenting, 2018 Mischtechnik 162,56 x 288,93 x 81,28 cm Privatsammlung © Doreen Garner / Foto: kunst-dokumentation.com / Manuel Carreon Lopez
Andres Serrano, The Morgue (Homicide), Fotografie, 125 x 151 cm, 1992, Privatsammlung
Sarg (Ernestine Friderica von Stockhausen), 1766Holz (Eiche), Metall (Eisen), gebeizt, bemalt, 71 x 77 x 198 cm, Foto: © Museum für Sepulkralkultur, Frank Hellwig
Ana Lily Amirpour, A Girl Walks Home Alone at Night, 2014,Filmplakat, mit freundlicher Genehmigung von: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main/ Plakatarchiv
Robert Eggers, The Witch, 2015, Filmstill, mit freundlicher Genehmigung von: A24 Films
Grim104 Graf Grim, 2019, Musikvideostill, Mit freundlicher Genehmigung von:BUBACK TONTRÄGER GMBH
Hazeen, Sovereign Murders, 2022, Plattencover, ©Safdar Ahmed, Piranha Records
Lady Gaga, Born This Way, 2011, Plattencover, Courtesy Universal Music International, Interscope Records
Friedrich Wilhelm Murnau, Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, 1922, Mit Max Schreck in der Titelrolle, Filmstill / Filmmuseum, Düsseldorf
Jordan Peele, Get Out, 2017, Filmplakat, Mit freundlicher Genehmigung von: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main / Plakatarchiv
Mary Sibande, To Everything There is a Season, 2019, Fotografie, 200 x 136 cm, Galerie Kavi Gupta, © Mary Sibande
Erasmus Schröter, Contest 20, 2011, Fotografie, 150 x 120 x 4 cm (gerahmt), Nachlass Erasmus Schröter Leipzig, © Nachlassverwaltung A. Schröterkeine Social-Media-Nutzung erlaubt
Christophe Szpajdel, Rihanna-Logo, 2016, Courtesy of the artist
Pressekontakt
Sarah Wulbrandt
Leiterin Presse und Pressesprecherin
Christina Bolius
Mitarbeiterin Presse